Der VfL Bochum will vor Gericht eine Wiederholung des beim Stande von 0:2 in der 87. Minute abgebrochenen Spiels gegen Borussia Mönchengladbach am vergangenen Freitag erwirken. Ein Bochumer Fan hatte Schiedsrichter-Assistent Christian Gittelmann mit einem Becher beworfen und getroffen. „Der Straftäter hat völlig legal sein Getränk gekauft und der Verein dadurch kein Verschulden an der Straftat. Deshalb muss das Spiel wiederholt werden“, wird Bochums Anwalt Horst Kletke von der „Bild“ zitiert.
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Kletke beruft sich dabei auf das offizielle Reglement des Deutschen Fußball-Bundes: „Das steht in Paragraph 18, im vierten Punkt der Rechts- und Verfahrensordnung des DFB.” Demnach sei eine Wiederholung erforderlich, sollte keiner der beiden Vereine selbst den Abbruch verschuldet haben. Laut der „Bild“ wäre dies nur der Fall, hätte der Werfende „sein Wurfgeschoss ins Stadion geschmuggelt“ und „VfL-Sicherheitsleute dieses übersehen“.
Update 20.50 Uhr: Der „dpa“ sagte Kletke am Mittwoch: „Wir verurteilen den Becherwurf, das ist eine massive Straftat, da gibt es nichts schönzureden, das ist verurteilungswürdig, das ist unerträglich. Aber wenn ein Straftäter einen Becher wirft, dann trifft den VfL Bochum keine Schuld.“
Pfostenbruch, Becherwürfe, Unwetter: Spielabbrüche der Bundesliga 3. April 1971 - Borussia Mönchengladbach gegen Werder Bremen © imago images Der wohl kurioseste Spielabbruch der Liga. Weil bei der Partie Borussia Mönchengladbach - Werder Bremen in der 88. Minute ein Torpfosten bricht, ist beim Stand von 1:1 vorzeitig Schluss. Das Spiel wird mit 2:0 Punkten und Toren für die Bremer gewertet, weil Gladbach nicht rechtzeitig für Ersatz sorgen kann. 1/8 31. Oktober 1972 - Eintracht Braunschweig gegen Eintracht Frankfurt © imago images Zum dritten Mal in der Bundesliga-Geschichte erzwingt starker Nebel beim Spiel Eintracht Braunschweig - Eintracht Frankfurt einen Abbruch. Nach 45 Minuten ist beim Stand von 3:0 Schluss. Die Neuauflage gewinnt Braunschweig 2:1. Torwart Bernd Franke (Braunschweig) muss trotz der schlechten Sicht einen Freistoß parieren - man hatte vergeblich versucht, mit brennenden Strohballen den Nebel zu vertreiben. 2/8 7. Dezember 1963 - Hamburger SV gegen Borussia Dortmund © imago images Bereits in der ersten Bundesliga-Saison hatte dichter Nebel im Hamburger Volksparkstadion nach 61 Minuten für das vorzeitige Ende der Begegnung HSV - Borussia Dortmund beim Stand von 1:2 gesorgt. In der Neuauflage gewinnen die Hamburger mit 2:1 dank zweier Tore von Uwe Seeler (Anm.: Foto von einer anderen Partie). 3/8 2. Dezember 1967 - VfB Stuttgart gegen Borussia Neunkirchen © imago images Auch bei der Partie VfB Stuttgart - Borussia Neunkirchen lässt die immer schlechter werdende Sicht ein Weiterspielen nicht zu. Abbruch beim Stand von 0:0. Die Wiederholung gewinnen die Stuttgarter mit 2:1 (Anm.: Das Foto zeigt Gilbert Gress bei einer Partie gegen den BVB). 4/8 27. November 1976 - 1. FC Kaiserslautern gegen Fortuna Düsseldorf © imago images In Kaiserslautern wird die Begegnung FCK - Fortuna Düsseldorf bei 0:1 in der 76. Minute nach Flaschenwürfen abgebrochen. Schiedsrichter Rudolf Frickel sieht die Sicherheit der Spieler nicht mehr gewährleistet. Die Partie wird mit 2:0 für Düsseldorf gewertet. 5/8 11. April 2008 - 1. FC Nürnberg gegen den VfL Wolfsburg © imago images Nach sintflutartigen Regenfällen wird die Partie des 1. FC Nürnberg gegen den VfL Wolfsburg vor Beginn der zweiten Halbzeit beim Stand von 1:0 beendet. Im zweiten Anlauf auf trockenem Boden siegen die Nürnberger mit 1:0. 6/8 1. April 2011 - FC St. Pauli gegen Schalke 04 © imago images Schiedsrichterassistent Thorsten Schiffner wird zwei Minuten vor Ende des Spiels FC St. Pauli - FC Schalke 04 von einem vollen Bierbecher im Nacken getroffen. Referee Deniz Aytekin bricht die Partie beim Stande von 0:2 ab. So wird das Spiel am Ende auch gewertet. 7/8 18. März 2022 - VfL Bochum gegen Bor. Mönchengladbach © imago images Schiedsrichterassistent Christian Gittelmann wird in der 68. Minute der Partie des VfL Bochum gegen Borussia Mönchengladbach von einem Getränkebecher am Kopf getroffen. Schiedsrichter Benjamin Cortus unterbricht sofort das Spiel. Später teilt der Stadionsprecher den Abbruch mit. Zu dem Zeitpunkt steht es 2:0 für Gladbach. 8/8
Der wohl kurioseste Spielabbruch der Liga. Weil bei der Partie Borussia Mönchengladbach - Werder Bremen in der 88. Minute ein Torpfosten bricht, ist beim Stand von 1:1 vorzeitig Schluss. Das Spiel wird mit 2:0 Punkten und Toren für die Bremer gewertet, weil Gladbach nicht rechtzeitig für Ersatz sorgen kann.
Zum dritten Mal in der Bundesliga-Geschichte erzwingt starker Nebel beim Spiel Eintracht Braunschweig - Eintracht Frankfurt einen Abbruch. Nach 45 Minuten ist beim Stand von 3:0 Schluss. Die Neuauflage gewinnt Braunschweig 2:1. Torwart Bernd Franke (Braunschweig) muss trotz der schlechten Sicht einen Freistoß parieren - man hatte vergeblich versucht, mit brennenden Strohballen den Nebel zu vertreiben.
Bereits in der ersten Bundesliga-Saison hatte dichter Nebel im Hamburger Volksparkstadion nach 61 Minuten für das vorzeitige Ende der Begegnung HSV - Borussia Dortmund beim Stand von 1:2 gesorgt. In der Neuauflage gewinnen die Hamburger mit 2:1 dank zweier Tore von Uwe Seeler (Anm.: Foto von einer anderen Partie).
Auch bei der Partie VfB Stuttgart - Borussia Neunkirchen lässt die immer schlechter werdende Sicht ein Weiterspielen nicht zu. Abbruch beim Stand von 0:0. Die Wiederholung gewinnen die Stuttgarter mit 2:1 (Anm.: Das Foto zeigt Gilbert Gress bei einer Partie gegen den BVB).
In Kaiserslautern wird die Begegnung FCK - Fortuna Düsseldorf bei 0:1 in der 76. Minute nach Flaschenwürfen abgebrochen. Schiedsrichter Rudolf Frickel sieht die Sicherheit der Spieler nicht mehr gewährleistet. Die Partie wird mit 2:0 für Düsseldorf gewertet.
Nach sintflutartigen Regenfällen wird die Partie des 1. FC Nürnberg gegen den VfL Wolfsburg vor Beginn der zweiten Halbzeit beim Stand von 1:0 beendet. Im zweiten Anlauf auf trockenem Boden siegen die Nürnberger mit 1:0.
Schiedsrichterassistent Thorsten Schiffner wird zwei Minuten vor Ende des Spiels FC St. Pauli - FC Schalke 04 von einem vollen Bierbecher im Nacken getroffen. Referee Deniz Aytekin bricht die Partie beim Stande von 0:2 ab. So wird das Spiel am Ende auch gewertet.
Schiedsrichterassistent Christian Gittelmann wird in der 68. Minute der Partie des VfL Bochum gegen Borussia Mönchengladbach von einem Getränkebecher am Kopf getroffen. Schiedsrichter Benjamin Cortus unterbricht sofort das Spiel. Später teilt der Stadionsprecher den Abbruch mit. Zu dem Zeitpunkt steht es 2:0 für Gladbach.
Unklar sei, ob der VfL wirklich eine Möglichkeit sieht, dass das Spiel wiederholt wird, oder mit der rechtlichen Offensive eine größere Strafe wie ein Bußgeld oder Geisterspiele verhindern möchte. Sollte Bochum Erfolg haben, droht vermutlich die Gefahr, dass Nachahmende bei unliebsamen Spielständen zu ähnlichen Mitteln greifen.
27. Spieltag | Fr., 18.03.2022 | 20:30 Uhr